Sechs von Vogler’s neuen Bronzes haben eine ähnliche Größe wie die archäologischen Funde von  1400-800 v.Chr., wie beispielsweise der Berliner Goldhut, der Goldhut von Ezelsdorf-Buch or der Goldblechkegel von Avanton. Eine der Neuinterpretationen ist dagegen mit 1,60m menschengroß.

Installed within the beautiful surroundings of Reventlow Museum during the annual Land Art exhibition IN SITU.LOLLAND, this year under the title HUN, until the beginning of October.

A vagina in the shape of a penis. The labia erect. The testicles formed of two snail shells. Looking like breasts. The labia arising out of them. Rearing up. Shaping something ship-like or a rocket. Fragmented, distorted, yet powerful. Thereby becoming a monument to the power and strength of the genitals – the female genitals.

The vagina is every mammal’s natural gateway into this world. Nevertheless, the connotations and strangely even the names and designations of the female gender are very often used in demeaning ways or even as a swear word. We need a paradigm shift. PUSSY POWER shall draw attention to this — inspired by the book Pussy: a reclamation by Regena Thomashauer (2016, Hay House, New York).

„A book written to reacquaint a woman with her own power source — which is the part of herself she has been taught to ignore, push down, and despise. Indeed, the word that most viscerally sums up that power is, as Regena puts it, arguably the most powerful pejorative word in the English language. Like any expletive used effectively, the title of this book is meant to be a wake-up call.“ (quote) These thoughts have led to the sculpture’s title PUSSY POWER.

Simultaneously the rigidly conditioned binary of the two-sided gender system is deliberately called into question here. It simply falls too short. Every human being is composed out of both sexes. They form the two poles between which every human being needs to find a peaceful position. Harmony can only result from a healthy balance.

Over a period of five years Fabian Vogler has developed the book The Beauty of Sexes | Intersex in Dialogue together with psychologist Prof. Dr. Katinka Schweizer, published in 2018. 30 experts, scientists and researchers from various scientific perspectives took part. They entered into a dialogue with 70 of Fabian Vogler’s sculptures that were made at that time on the subject of „undefined gender“, partly also in cooperation with other artists.

Now for IN SITU LOLLAND with the topic of HUN he has created a „female dick“ … PUSSY POWER. May it be seen and understood as a wonderful and loving symbol of empowerment.

It confronts us with different facets of human existence, awakens associations with African, Asian, oceanic or even Aztec sculptures, although they clearly are not. The surfaces have been worked through to the last detail and yet they seem as if they came directly from fire or remind us of excavated prehistoric finds. Condensed conglomerates of forms that encourage us to think and depict the human body more freely – strictly defined in their form, they form fantasy spaces, Phanasieräume, that leave room for the free, subjective connoting of the viewer.  HUBERTUS HOFFSCHILD, LÜBECK, GERMANY

But more disconcerting than the torsos, which we have encountered many times throughout art history, is the fact that we cannot make out whether the bodies represented here are female or male figures. Physical and social signifiers of sex are abundant (vaginas and penises, broad hips and tulle skirts, for instance), but in their combinations they only foil our expectations. The PRINCE_SSES’ external markers create confusion; Vogler juxtaposes female body shapes with male sexual organs in one figure, making it difficult for us to ascribe them a clear identity.

Like many other series of works by Fabian Vogler, his PRINCE_SSES confront us with sexuality in all its shimmering truthfulness and diversity. Vogler is one of the few contemporary artists to reflect on the elemental aspects of sexuality and use that perspective to explore human identity. Here, Kunstwollen hones in on sex and gender, and in his works, Vogler negotiates these terms in their most comprehensive sense, as referring to a social role (gender) and a person’s physical constitution (sex). Through his art, Vogler forges a connection with the great female artist of sexual identity: Meret Oppenheim, whose aesthetic metaphysics offers up a response to two major questions: How do we overcome socially constructed gender differences? and: What defines human creativity? I would like to draw on Oppenheim at this point, as her perspective opens up an ideal avenue for us to approach Vogler’s work. DR. CHRISTIAN WALDA

Es wurde als Darstellung der „Theologie des Malens“ (Luca Giordano) oder der „Philosophie der Kunst“ (Thomas Lawrence) bezeichnet und scheint mit seiner rätselhaften Ikonographie eine der durchdachtesten Reflexionen darüber, was ein Gemälde darstellen kann. Zentrum der Komposition ist die Infantin Margarita in einem für die Zeit typischen, für eine Fünfjährige allerdings keineswegs altersgemäßen Gewand. Steif wie in eine Rüstung gezwängt, zu keiner natürlichen Bewegung fähig, steht das kleine Mädchen da und blickt mit ernstem Blick dem Betrachter entgegen. Die Kleider der damaligen Zeit deformieren den Körper und lassen seine eigentliche Form nicht mehr erkennen. Die Korsage, die den Leib einengt, und der Reifrock bilden eine Silhouette, die dem Ideal der Epoche entspricht, aber die anatomischen Gegebenheiten negiert ebenso wie das Alter der Trägerin, die durch das frauenhafte Gewand eine nicht kindgerechte Sexualisierung erfährt. Fabian Vogler nimmt die Umrisse des Gewandes der Infantin als Grundform heran und baut so die Skulpturen dieser Werkfolge auf.“ Zitat Sophie Cieslar (Galerie Kovacek & Zetter, Wien)

Sein Ansatz ist durchaus anthropologisch zu deuten: was macht uns Menschen aus, wie wirkt sich die Zeit, in der wir leben auf unser Sein aus? Ausgehend von Urformen, die tief in unserem Unterbewussten verankert sind, möchte er „zeitgemäße Idole“ schaffen. Jede Zeit hat ihre Idole; wie kann nun ein Idol der heutigen Zeit aussehen?[1]“

Zitat aus „Archetypen des 21.Jahrhunderts“ von Sophie Cieslar aus dem Buch „Vollkommene Unvollkommenheit. Skulpturen und Reliefs 2011-2015“ (pictus verlag 2015, ISBN 978-3927212817)

[1] Gespräch mit Fabian Vogler, Wien Februar 2015

„Simplicity is complexity resolved“[1], schreibt Constantin Brancusi;die Schlichtheit der Form ist die bloße Hülle für die Essenz, für die spirituelle Realität, die jeder Skulptur innewohnt. Somit ist auch für Brancusi der Kopf in seiner reduziertesten Form das Idealbild der idea. Die Schlichtheit, Ausgewogenheit und Ruhe, die Brancusis Schlafende Muse ausstrahlt, führt uns direkt zu den drei Kopf-Serien Fabian Voglers.“

Zitat aus „Archetypen des 21.Jahrhunderts“ von Sophie Cieslar aus dem Buch „Vollkommene Unvollkommenheit. Skulpturen und Reliefs 2011-2015“ (pictus verlag 2015, ISBN 978-3927212817)

[1] Jerome Neutres, “Brancusi in New York 1913-2013“, London 2013

»Limbo Weeks« ist eine filmische Matrjoschka-Puppe.Der Zuschauer dringt von einer verschachtelten Ebene in die nächste, Mütter stecken in Müttern, welche wiederum noch jüngere Mütter gebären. Die skulpturalen Motive gleichen den verwobenen Schichten einer sich langsam schälenden Zwiebel. Bianca Kennedy inszeniert die Gips- und Bronzefiguren des Bildhauers Fabian Vogler in detaillierten Miniatursets, die einen sehr eigenartigen Zustand der menschlichen Entwicklung darstellen: Der kurze Zeitraum von sieben Wochen, in dem die Natur sich noch nicht für ein bestimmtes Geschlecht für ihren Fötus entschieden hat. In diesem Zustand der glückseligen Schwebe versuchen die Charaktere ihr eigenes Schicksal zu beeinflussen, indem sie die Wassertemperatur der badenden Mütter verändern oder mit dem evolutionären Glücksrad spielen. Mehrere Föten werden auf ihren Reisen gezeigt, wie sie sich ihren Weg aus dem Mutterleib erkämpfen, sich in rituellen Tänzen verlieren und schließlich ihrer goldenen Haut entwachsen. »Limbo Weeks« verbindet handgefertigte Räume und einzigartige Skulpturen mit uneindeutigen Geschlechtern und zeigt auf, dass jedes Lebewesen das Ergebnis kosmischen Zufalls ist. 

Einerseits spielt er bewusst mit einem uns vertrauten Formenkanon, verleiht vielen seiner Arbeiten Titel, die sie in einen historischen Zusammenhang setzen, andererseits geht es ihm um das Darstellen einer idea, einer objektiven metaphysischen Realität. Sein Ansatz ist durchaus anthropologisch zu deuten: Was macht uns Menschen aus, wie wirkt sich die Zeit, in der wir leben, auf unser Sein aus? Ausgehend von Urformen, die tief in unserem Unterbewussten verankert sind, möchte er „zeitgemäße Idole“ schaffen. „Jede Zeit hat ihre Idole; wie kann nun ein Idol der heutigen Zeit aussehen?“ Zitat Sophie Cieslar (Galerie Kovacek & Zetter, Wien)

Eine Landschaft mit Land, Meer und Himmel als Vorhaben für das Werk eines Bildhauers haben wir noch nicht oft gesehen, genaugenommen haben wir es noch nie gesehen. Gerade die Künstler, die eine eigene Formensprache anstreben, haben meist eine erstaunliche Naturverbundenheit. Das heißt, dass sie es vermögen, aus dem Eindruck in der Natur etwas herauszuziehen, das sie isoliert betrachten und es in der ihnen eigenen Betonung zu einem neuen Werk formen, das den Naturbezug nur mehr oder weniger zu erkennen gibt. Entscheidend ist er aber doch als Anstoßgeber. Nun kennt man den Bildhauer als Skulpteur oder Modellierer von Körpern, die wir als dreidimensionale Figur erwarten. Vogler hat sich entschieden, etwas zu modellieren, das als Landschaftspanorama eine Fülle von plastischen Einzelformen enthält, diese aber in die weite Fläche der Ausdehnung bis zum Horizont zusammenfasst.“ Zitat Dr. Thomas Gädeke (Landesmuseum Schleswig-Holstein, Schloss Gottorf)